Ausgabe 09/2016 - 04.03.2016
Soest, Düsseldorf (epd). Der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen hat einen Handlungsleitfaden zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern vorgelegt. Das 31 Seiten starke Papier sei als Hilfestellung für die Kommunen gedacht, erklärte der Präsident des Verbandes, der Soester Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer am 2. März in Soest. «Die Städte und Gemeinden sind der Hauptort der Integration.» Dort spiele sich der Alltag der neu ankommenden Menschen ab.
Integration bedeute eine organisatorische, aber auch eine humanitäre Herausforderung, betonte Ruthemeyer. «Diese Aufgabe wird den Alltag von Bürgerschaft und Verwaltung in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.» Sämtliche Lebensbereiche seien betroffen, vom Spracherwerb über Kinderbetreuung, Schule, Berufsqualifizierung und Arbeitssuche bis hin zu Sport und Freizeitaktivitäten.
Allerdings seien die hohen Kosten der «Jahrhundertaufgabe Integration» bisher durch kein Finanzierungssystem abgedeckt, kritisierte Ruthemeyer. Er forderte Land und Bund auf, sich mit Investitionsprogrammen und laufenden Zuschüssen daran zu beteiligen. Der Städte- und Gemeindebund, der kreisangehörige Kommunen vertritt, schlägt dazu einen Erhöhung des kommunalen Anteils an der Umsatzsteuer von derzeit 2,2 auf 7,5 Prozent vor.