Ausgabe 10/2016 - 11.03.2016
Duisburg (epd). Nur wenige Hartz-IV-Bezieher schaffen einer Studie zufolge den Ausstieg aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Die bessere Arbeitsmarktlage und die steigenden Beschäftigungszahlen gehen an vielen Hartz-IV-Empfängern vorbei, wie das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen am 9. März mitteilte. Nicht einmal jeder Fünfte habe im vergangenen Jahr den Absprung in einen regulären Job und damit den Weg aus der Hilfsbedürftigkeit geschafft.
Wer hingegen noch das anfängliche Arbeitslosengeld I erhält, schafft der IAQ-Studie zufolge relativ schnell den Wechsel auf den ersten Arbeitsmarkt. Seit 2007 sei hier der Anteil der Rückkehrer in den Job von über 38 Prozent auf knapp 44 Prozent im Jahr 2015 gestiegen. Dagegen fanden in den vergangenen Jahren nie mehr als 20 Prozent der längerfristig Arbeitslosen, die Arbeitslosengeld II oder Hartz IV erhalten, einen regulären Job. Im vergangenen Jahr waren es sogar nur knapp 17 Prozent dieser Gruppe.
Ein Großteil der Hartz-IV-Empfänger fiel sogar aus der Statistik heraus. Über 44 Prozent wechselten im Jahr 2015 in die "Nicht-Erwerbstätigkeit" beziehungsweise gingen in Rente oder Elternzeit und stehen so dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Bei dieser Gruppe zeige sich ein starker Zuwachs, hieß es. 2007 waren es noch 32,1 Prozent, die auf diesem Weg aus dem Arbeitsmarkt ausschieden.
Fördermaßnahmen oder Eingliederungszuschüsse an die Betriebe schafften kaum stabile Beschäftigung, lautet ein Fazit. Für manche Arbeitslose wechsele sich die Teilnahme an Maßnahmen mit Phasen der Beschäftigung und erneuter Arbeitslosigkeit ab.