Ausgabe 21/2016 - 27.05.2016
Brüssel (epd). Mindestens 16.000 Menschen sind einem EU-Bericht zufolge in den Jahren 2013 und 2014 in der Europäischen Union Opfer von Menschenhandel geworden. Für die beiden Jahre seien 15.846 Betroffene registriert worden, erklärte die EU-Kommission am 19. Mai bei der Vorlage des Berichts in Brüssel. Die Dunkelziffer liege vermutlich weit höher, erklärte die Behörde.
Den größten Anteil machte nach den Angaben Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung aus. 67 Prozent der Opfer seien davon betroffen gewesen. Sie müssten zumeist in der Sexindustrie arbeiten. Dabei änderten sich die Muster "hin zu weniger sichtbaren Formen von Prostitution". Der Bericht kritisierte Behörden der EU-Staaten. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung sei bisher "nicht wirksam angegangen worden und hat nicht abgenommen".
Insgesamt seien mehr als Dreiviertel der Opfer des Menschenhandels Frauen gewesen und mindestens 15 Prozent Kinder. Die meisten Opfer mit einer europäischen Staatsangehörigkeit stammten aus Rumänien und Bulgarien sowie den Niederlanden, Ungarn und Polen, führte der Bericht auf. Die Menschen von außerhalb der EU stammten mehrheitlich aus Nigeria, China, Albanien, Vietnam und Marokko. Im selben Zeitraum 2013/2014 wurden dem Bericht zufolge 3.129 Verurteilungen wegen Menschenhandels in der EU registriert.