sozial-Politik

Saarland

Angebote für minderjährige Flüchtlinge werden zentralisiert



Das saarländische Sozialministerium plant, neben dem Vorclearing künftig auch das Hauptclearing für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Therapiezentrum Schaumberger Hof zu etablieren. Um die Arbeit der Jugendämter zu unterstützen, sollten dort nun vor allem therapeutische Angebote ermöglicht werden, bevor die Jugendlichen weitergeleitet werden, erklärte Sozialstaatssekretär Stephan Kolling (CDU) am 19. Mai in Saarbrücken.

Bisher fand dort den Angaben zufolge nur das Vorclearing statt, also die Überprüfung des Alters, der Gesundheit und ob es Verwandte gibt.

Die Zentralisierung ist laut Kolling wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen notwendig. Seit Februar ist das Landesamt für Soziales für die vorläufige Inobhutnahme der minderjährigen Flüchtlinge zuständig. Seitdem wurden den Angaben zufolge 193 Kinder und Jugendliche am Schaumberger Hof in Tholey in Obhut genommen, davon waren 20 Mädchen. 32 Kinder und Jugendliche hätten das Vorclearinghaus selbstständig verlassen. "Wir stellen die Tendenz fest, dass die Jugendlichen nach Frankreich weiterreisen", erklärte Kolling.

Ende April lebten den Angaben zufolge insgesamt 977 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Saarland. Das Saarland hätte nur 807 aufnehmen müssen, betonte der Sozialstaatssekretär. Deswegen müssen die saarländischen Jugendämter aktuellen Berechnungen zufolge erst ab September wieder Kinder und Jugendliche aufnehmen.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Schlaraffenland dank Grundeinkommen?

Der Schweiz geht es gut, betonen viele Beobachter in den Nachbarstaaten. Die Eidgenossen könnten es bald noch besser haben: Sagen sie in einer Volksabstimmung Ja zu einem Grundeinkommen, muss der Staat jedermann monatlich mehr als 2.200 Euro zahlen.

» Hier weiterlesen

Studie: Ausbildung ist Chance für minderjährige Flüchtlinge

Aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht hervor, dass Berufsausbildungen sowohl für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als auch für Ausbildungsbetriebe eine Chance sein können. Den jungen Flüchtlingen erleichtern sie die Integration, für Betriebe mit ihren zunehmenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsstellen erschließen sich neue Potenziale, betonten die Forscherinnen Franziska Schreyer und Angela Bauer am 20. Mai bei der Präsentation ihrer Ergebnisse in Nürnberg.

» Hier weiterlesen

Eltern von Krippenkindern um 100 Euro entlastet

In Schleswig-Holstein sollen die Eltern von Krippenkindern im Alter von bis zu drei Jahren ab 1. Januar 2017 um monatlich 100 Euro entlastet werden. Das Landeskabinett (SPD, Grüne und SSW) stimmte am 24. Mai dem entsprechendem Gesetzesentwurf zu. "'Wir wollen in Richtung Beitragsfreiheit gehen", sagte Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) am Dienstag in Kiel. Die Erstattungskosten für Eltern werden mit 23,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Nachdem der Landtag das Gesetz beschlossen hat, können nach Alheits Angaben Eltern ab Herbst Anträge stellen.

» Hier weiterlesen