Ausgabe 21/2016 - 27.05.2016
Düsseldorf (epd). Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen will mit einem neuen Onlineportal für Flüchtlingshelfer die Integration von Flüchtlingen auch in wirtschaftlichen Angelegenheiten verbessern. Viele Flüchtlinge seien zum Beispiel bei der Wahl des richtigen Mobilfunkvertrages häufig überfordert. Deshalb liefen sie überdurchschnittlich Gefahr, unpassende Verträge abzuschließen, berichteten die Verbraucherschützer am 24. Mai in Düsseldorf.
Für die meisten Flüchtlinge in Deutschland stelle mobile Kommunikation, vor allem mit Hilfe von Smartphones, ein hohes Gut dar, weil sie mit der Heimat Kontakt halten könnten, sagte VZ-Vorstand Wolfgang Schuldzinski. Doch sei dabei aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse die Gefahr groß, an ungeeignete Tarifmodelle, unbeabsichtigt erworbene Geräte oder unpassende Vertragsbedingungen zu geraten.
So wurden der Verbraucherzentrale Fälle berichtet, in denen "umtriebige Mitarbeiter" von Telefonshops Flüchtlingen mit dem Versprechen auf ein kostenloses Handy oder Tablet in Verträge mit zweijähriger Laufzeit gelockt haben sollen. Für viele Flüchtlinge sei das neu, weil in den Herkunftsländern zumeist Prepaid-Verträge mit einem vorab aufgeladenen Guthaben gebe, erläuterte Schuldzinski. Das Info-Portal wolle dazu beitragen, dass die Integration bei wichtigen Alltagsfragen wie mobiles Telefonieren, Kontoeröffnung und Zahlungsmodalitäten gelinge.