sozial-Branche

Hamburg

Caritas eröffnet Zahnambulanz für Obdachlose



Der Hamburger Caritasverband hat im Gesundheitszentrum St. Pauli eine Zahnarztpraxis für obdachlose Menschen eröffnet. Sie soll das rollende "Zahnmobil" ergänzen, das seit 2008 auf Hamburgs Straßen unterwegs ist, wie der Verband am 11. Juli mitteilte.

In der Ambulanz sollen Menschen ohne Krankenversicherung und wohnungslose Menschen versorgt werden, deren Behandlung auf dem Zahnmobil nicht möglich ist, weil diese zu zeitintensiv ist oder weil eine Röntgenaufnahme benötigt wird. Zusätzlich können Patienten nach festen Kriterien auch Zahnersatz erhalten.

Die Caritas baut damit ihr Angebot in der medizinischen Versorgung bedürftiger Menschen weiter aus. Bereits 1995 startete der Verband mit einer rollenden Arztpraxis, vier Jahre später wurde die Krankenstube für Obdachlose eröffnet. Das Zahnmobil macht auch Aufklärungsarbeit über Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche. Im vergangenen Jahr wurden 965 Patienten behandelt und allein 520 Zähne gezogen.

Umbau und Einrichtung der Zahnambulanz kosteten rund 125.000 Euro. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich durch Spenden, Stiftungsgeldern und Eigenmittel.

"Ohne die großzügige Unterstützung zahlreicher Firmen und Institutionen hätten wir die Praxis nicht realisieren können", sagte Michael Edele, stellvertretender Direktor des Caritasverbandes in Hamburg. Er dankte vor allem dem Hamburger Spendenparlament, der Hartog-Stiftung und der Firma Böger Zahntechnik, die Zahnersatz kostenlos erstellen will. Laut Caritas leben in Hamburg etwa 2.000 Menschen auf der Straße oder unter Brücken, insgesamt sind mehr als 6.000 Menschen wohnungslos.


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