Ausgabe 44/2016 - 04.11.2016
Wolgast (epd). Ein deutschlandweit einmaliges Pilotprojekt für die optimale Versorgung von Patienten mit Demenz wird derzeit im Kreiskrankenhaus Wolgast (Kreis Vorpommern-Greifswald) umgesetzt. Speziell qualifizierte Pflegefachkräfte besuchen Patienten und ihre Angehörige, um die individuellen Versorgungsbedarfe auf ärztlicher, pflegerischer, medikamentöser, psychosozialer und sozialrechtlicher Ebene während des Krankenhausaufenthaltes und danach zu erfassen, teilte die Universität Greifswald am 1. November mit. Ziel sei, die Demenzkranken bedarfsgerecht zu versorgen, damit sie möglichst wieder nach Hause entlassen werden können und nicht in ein Heim müssen.
Hintergrund sei, dass mehr als 40 Prozent der über 65-Jährigen Patienten in Allgemeinkrankenhäusern kognitive Beeinträchtigungen zeigen, die im Krankenhaus zu Problemen führen, hieß es. Insbesondere Menschen mit Demenz fühlten sich in der ungewohnten Umgebung häufig orientierungslos, entwickelten Ängste, zeigten nächtliche Unruhe, depressive Symptome und Aggressivität. Dies erschwere den Umgang mit ihnen.
Die Pilotstudie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen am Standort Rostock/Greifswald und des Altersmedizinischen Zentrums des Wolgaster Krankenhauses startete am 1. September und läuft noch bis Ende 2016.