sozial-Politik

Pflege

Verbände übernehmen Einführung der neuen Dokumentation




Pflegerin dokumentiert ihre Tätigkeit.
epd-bild/Meike Böschemeyer
Die Verantwortung für die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation liegt jetzt in den Händen der Trägerverbände in der Pflege.

Seit 1. November steuern die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) sowie die übrigen Pflegeverbände die weitere bundesweite Einführung des sogenannten Ein-STEP-Systems der Pflegedokumentation, teilte Ingrid Fischbach, Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, am 1. November in Berlin mit.

Sie hatte das Projekt zur Einführung der vereinfachten Dokumentation, das von Bund, Ländern und Trägerverbänden finanziert wird, bislang geleitet. Fischbach betonte, das Ein-STEP-System (Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation) werde bereits erfolgreich in über der Hälfte der Pflegeeinrichtungen in Deutschland eingesetzt.

Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums wurden 2013 Empfehlungen zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation entwickelt und erfolgreich einem Praxistest unterzogen. 2014 fiel dann die Entscheidung, die Entwicklung einer Implementierungsstrategie zur bundesweiten Umsetzung des Strukturmodells in Auftrag zu geben. Das neue Dokumentationsmodell ist eine Reaktion auf die von Fachkräften beklagte überbordende Pflegebürokratie.

Pflegebeauftragte übernimmt Schirmherrschaft

Die Pflegebeauftragte sowie das Bundesgesundheitsministerium übernehmen künftig die Schirmherrschaft und werden weiterhin eine maßgebliche Rolle insbesondere im und über den Lenkungsausschuss zusammen mit den Trägerverbänden wahrnehmen. Ziel sei es, die Pflegekräfte und Einrichtungen von unnötigen bürokratischen Anforderungen zu entlasten. Das soll geschehen, ohne die Qualität der Versorgung zu beeinträchtigen und um mehr Zeit für die Pflegebedürftigen zu ermöglichen. Der Geschäftsführer des bpa, Bernd Tews, sagte: "Uns ist es wichtig, dass die bestehenden Expertengruppen an der weiteren Evaluation und gegebenenfalls erforderlichen Anpassungen beteiligt werden."

Die Einrichtungen werden weiterhin bei der inhaltlichen und technischen Umsetzung durch die Trägerverbände und Institutionen unterstützt, hieß es. Auch wird der Zugang zu den bundesweit einheitlich festgelegten Schulungsmaterialien, Konzepten und Instrumenten für alle Institutionen und Bildungsträger ermöglicht. Und letztendlich werden die Pflegeeinrichtungen bei der Umstellung der Pflegedokumentation auf das Strukturmodell und Maßnahmen zur Qualitätssicherung unterstützt.

Auch die Homepage www.ein-step.de wird jetzt von den Trägerverbänden gepflegt. Dort werden zukünftig alle Informationen rund um die entbürokratisierte Pflegedokumentation sowie Dokumente zur Verfügung stehen. Auch die neuen Kontaktdaten sind dort zu finden.

Dirk Baas

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