Ausgabe 46/2017 - 17.11.2017
Flintbek (epd). Beschäftigte mit Behinderungen geben den diakonischen Werkstätten in Schleswig-Holstein gute Noten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens "xit" aus Nürnberg, die das Diakonische Werk am 15. November in Flintbek bei Kiel vorstellte. Gut bewerteten die Werkstattbeschäftigten ihre persönliche Entwicklung und Bildung, Mitbestimmungsmöglichkeiten und soziale Beziehungen in den Einrichtungen. Bezahlung und Beschwerdemöglichkeiten wurden dagegen schlechter bewertet. Mit 77 von 100 erreichbaren Punkten schätzen sie ihre Lebensqualität als sehr hoch ein. Rund 1.600 Werkstattbeschäftigte wurden im vergangenen Jahr befragt.
"Das zeigt, dass die Werkstätten einen wichtigen Beitrag für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben leisten", sagte Landespastor Heiko Naß. Bei den Löhnen hätten die Einrichtungen geringen Spielraum. "Darüber müsste eine gesellschaftliche Debatte geführt werden." Das Gleiche gelte für den Übertritt der behinderten Menschen zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Quote der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung liege weit höher als die Arbeitslosenquote insgesamt.
In Schleswig-Holstein arbeiten 11.000 Menschen mit Behinderungen in Werkstätten. Angeboten werden Bildung, Qualifizierung und Arbeitsplätze in verschiedenen beruflichen Sparten. Ziel ist eine Teilhabe am Arbeitsleben.