sozial-Politik

Nordrhein-Westfalen

Gerhard Richter stiftet Kunstwerke für Obdachlosenprojekt




Gerhard Richter im Jahr 2017 im Dresdner Albertinum.
epd-bild/Matthias Rietschel
Der Maler und Bildhauer Gerhard Richter unterstützt mit Teilen des Verkaufserlöses seiner Bilder ein Wohnungsprojekt für Obdachlose. Davon soll die Initiative "Housing First" profitieren.

20 Prozent des Verkaufserlöses von 18 seiner Werke soll für die Initiative "Housing First" und damit für den Ankauf von Wohnungen für Obdachlose in Nordrhein-Westfalen genutzt werden, wie der Landessozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) am 23. Mai in Düsseldorf erklärte.

Der Minister stellte gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW und der Obdachloseninitiative Asphalt aus Düsseldorf das bereits etablierte "Housing first"-Modellprojekt vor, das künftig landesweit angeboten werden soll.

Der Anteil der Erlöse aus den Richter-Bildern für das Projekt werde voraussichtlich rund eine Million Euro betragen, hieß es. Das nordrhein-westfälische Sozialministerium fördere das Projekt mit insgesamt 424.000 Euro. Er hoffe darauf, das mit dem Fonds bis zu 100 Wohneinheiten bezuschusst werden können, erklärte Laumann.

Fonds dient dem Kauf von Wohnungen

Aus dem Fonds sollen Träger der Freien Wohlfahrtspflege in ganz NRW geeignete Wohnungen ankaufen, um sie an zuvor Wohnungslose zu vermieten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW tritt nach den Worten seines Geschäftsführers Christian Woltering als Mittler zwischen interessierten Trägern der Wohlfahrtspflege und Banken auf.

Ziel des Projektes, das in Düsseldorf bereits seit einigen Jahren erfolgreich laufe, sei es, dauerhaft Wohnungslose in ein normales Mietverhältnis zu vermitteln, erläuterte die Sozialarbeiterin Julia von Lindern von "Asphalt". Der Verein hat gemeinsam mit dem Straßenmagazin "fiftyfifty" in der Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren durch Spendengelder bereits 48 Wohneinheiten gekauft, in denen mit eigenen Mietverträgen 53 zuvor dauerhaft wohnungslose Menschen leben.

Nach den Worten von Sozialminister Laumann kommen von den landesweit offiziell gemeldeten etwa 25.000 Obdachlosen rund 2.000 Menschen als potenzielle Mieter für das Modellprojekt infrage. Alleine in der Landeshauptstadt Düsseldorf leben nach seinen Angaben etwa 150 Menschen dauerhaft auf der Straße.


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