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Gesundheit

Ökumenischer Verbund "Christliche Kliniken Potsdam" geplant



In Brandenburgs Landeshauptstadt sollen mehrere evangelische und katholische Gesundheitseinrichtungen in einer gemeinsamen Dachgesellschaft zusammengeschlossen werden - ein bundesweit einmaliger Schritt. Mit dem Verbund "Christliche Kliniken Potsdam" werde eine Holding mit einem Jahresumsatz von rund 110 Millionen Euro, rund 1.100 Betten sowie jährlich rund 24.000 stationären und 90.000 ambulanten Patienten an 14 Standorten entstehen, sagte der Regionalgeschäftsführer der Alexianer, Oliver Pommerenke, am 8. Januar in Potsdam.

Der geplante konfessionsübergreifende Zusammenschluss sei in der Form bundesweit einmalig, sagte der kaufmännische Vorstand des Oberlinhauses, Andreas Koch.

Dem Verbund sollen die diakonische Oberlinklinik, das katholische St. Josefs-Krankenhaus der Alexianer und das Evangelische Zentrum für Altersmedizin mit weiteren ambulanten und stationären Einrichtungen angehören, sagte Pommerenke. Gesellschafter der Holding sollen zu je 50 Prozent die Alexianer GmbH und der Verein Oberlinhaus der evangelischen Diakonie werden. Die Geschäftsführung sollen Koch und Pommerenke übernehmen. Die Pläne sollen voraussichtlich im dritten Quartal 2019 umgesetzt werden.

"Versorgung soll zukunftsfest werden"

Ziel sei, das sehr breitgefächerte Angebot von der hausärztlichen Versorgung bis zur Akutversorgung zukunftsfest zu machen, sagte Pommerenke. Die bisherigen Einrichtungen sollen ihre Namen behalten und weitgehend selbstständig arbeiten. Die Krankenhäuser und anderen Einrichtungen würden sich gut ergänzen, die Pläne seien weder von "Konkurrenzgedanken noch Kannibalismus" geprägt, betonte Pommerenke: "Wir ergänzen uns perfekt." Patienten könnten mit der Holding künftig alle Angebote von der Akutversorgung bis hin zum Platz im Seniorenheim "aus einer Hand" bekommen.

Die beteiligten Häuser seien wirtschaftlich alle gut aufgestellt, hieß es. Künftig könnten jedoch Investitionen wie bei der Anschaffung von teuren Großgeräten und der kostspieligen notwendigen Digitalisierung besser aufeinander abgestimmt werden, sagte Pommerenke.

Auch Fort- und Weiterbildung soll verbessert werden

Auch Angebote der Fort- und Weiterbildung könnten gebündelt werden. Einsparpotenzial gebe es auch im Fall einer möglichen Zusammenlegung der verschiedenen Küchen der Einrichtungen zu einer gemeinsamen Großküche. Ein Personalabbau durch Kündigungen sei nicht geplant.

Die Pläne seien ein "strategisches Projekt" und "sehr auf die Zukunft ausgerichtet", betonte Koch. Die maximale Selbstständigkeit der konfessionellen Gesundheitseinrichtungen unter einem gemeinsamen Dach sei etwas Besonderes. Die Holding werde zugleich die Mehrheitsbeteiligung an den einzelnen Krankenhäusern halten.

Yvonne Jennerjahn