Ausgabe 31/2016 - 05.08.2016
Magdeburg (epd). Brandschutzexperten der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität wollen Evakuierungsstrategien für Menschen mit Beeinträchtigungen entwickeln. "Deren Evakuierung aus einer Gefahrenlage stellt Einsatzkräfte und Pflegepersonal vor enorme Herausforderungen", sagte Projektleiterin Andrea Klippel vom Institut für Apparate- und Umwelttechnik am Mittwoch in Magdeburg.
Demente, in ihrer Mobilität eingeschränkte Senioren, junge Menschen in Behindertenwerkstätten, die auf Rollstühle angewiesen, blind oder taub sind, seien bisher nicht in Evakuierungsmodellen berücksichtigt worden, fügte sie hinzu.
Die Wissenschaftler wollen nun in den kommenden Monaten unter anderem Ereignisse wie die Brandkatastrophe in einem Seniorenpflegeheim 2014 im niedersächsischen Wiefelstede mit einem Toten und zahlreichen Verletzten auswerten, Risikoanalysen vornehmen sowie Großbrände und worst-case-Szenarien in Alten- und Pflegeheimen und in einer Behindertenwerkstatt simulieren.
Das Forschungsvorhaben ist Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojektes, das über drei Jahre mit insgesamt 1,12 Millionen Euro unterstützt wird.